Die langen Haare und die gelbgetönten Brillengläser sind das Markenzeichen des Kult-Entertainers Michael Gaedt. Ob als "Schrotti" in der Krimireihe "SOKO Stuttgart", bei Gastauftritten im Tatort oder als Gründungsmitglied der Comedygruppe "Die Kleine Tierschau": Wo Gaedt auftaucht, bleibt er im Gedächtnis.
Im Rock-Musical "Jesus Christ Superstar" schlüpft Gaedt in die Rolle des Herodes: "Das passt wie Deckel auf Eimer. Denn ein so grundguter Kerl wie ich darf sich ruhig einmal an etwas Bösem reiben", sagt er und fügt hinzu: "Gibt es etwas Schöneres als auf einer großen Showtreppe süffisant zu lächeln und zwei, vier, sechs, acht, zehn Mädels rechts und links im Arm zu haben? Das ist doch letztlich eine Traumrolle."
Rainer Roos, Intendant der Zwingenberger Schlossfestspiele, hatte Gaedt früh für die Rolle im Kopf: "Als König Herodes kam er mir sofort in den Sinn. Sein Gespür für Comedy, seine Bühnenpräsenz und seine Unverwechselbarkeit prädestinieren ihn für diese Rolle". Um dem gerecht zu werden, bereitete sich Gaedt intensiv vor. "Das ist eine Rolle, die herausstrahlt und heraussticht, aber deshalb muss es eine Punktlandung sein und aus dem Stand sitzen."
In Funk und Fernsehen, im Kino und als Moderator hat er sein Können bereits unter Beweis gestellt. Aber auch das Theater ist kein Neuland für den gelernten Steinmetz. Er stand bereits in verschiedenen Theaterhäusern auf der Bühne, darunter das Alte Schauspielhaus Stuttgart und die Württembergische Landesbühne. Gaedts größtes Steckenpferd ist jedoch "Die Kleine Tierschau", die er 1981 mitgründete und mit der er seitdem über 3200 Shows gespielt hat.